Österreichs einziges Naturdenkmal mit Europadiplom
Man sollte ihn gefühlt haben, den höchsten Wasserfall Europas mit einer Gesamtfallhöhe von über 300 m. Er ist der fünfhöchste Wasserfall der Erde und übersteigt die Viktoria- oder Niagarafälle in der Höhe, natürlich nicht in der Gewalt der Wassermassen.
Ein vom Alpenverein geschaffener Weg führt an die 3 Fallstufen heran und gibt einzigartige Einblicke in die Wasserwelt frei. Und man fühlt sie, einen Teil der Milliarden von Wassertropfen, die durch die Luft wirbeln und die Haut benetzen.
Die Geschichte der Erschließung der Krimmler Wasserfälle beginnt mit dem Namen Ignatz von Kürsinger (bekannt geworden durch die Erstbesteigung des Großvenedigers): Er ließ im Jahre 1835 einen Pfad mit Stufen auf der linken Seite der Krimmler Ache schaffen, der bis zum Unteren Fall heranführte. 1879 wurde dann der erste Besichtigungsweg angelegt. Der heutige Weg stammt aus dem Jahre 1901 und wurde vom Österreichischen Alpenverein erbaut, genau genommen von der Sektion Warnsdorf, die im Kimmler Achental eine gleichnamige Hütte, die Warnsdorfer Hütte, betreut. Die Sektion Warnsdorf zeichnet sich auch noch heute verantwortlich für den Wasserfallweg.
Bedroht wurde das einzigartige Naturschauspiel in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts von den Energiewirtschaft. Ein Volksvotum der Österreicher gebot dem Einhalt. Das Gebiet wurde zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und ist heute Teil des Nationalparks Hohe Tauern.
Wasserfälle brauchen Wasser. Das der Krimmler Wasserfälle stammt von den Gletschern des etwa 20 km langen Krimmler Achentals unterhalb der Dreiherrnspitze an der österreichisch-italienischen Grenze. Nach ihrem beinahe gemächlichem Lauf durch flache Almböden stürzt sich die Krimmler Ache aus 1470 m Höhe hinab ins oberer Krimmler Becken. Zwischen 30.000 und 40.000 Liter Wasser ergießen sich pro Sekunde, 380 m tief, in drei Fallstufen. 140 m sind es am Oberen Fall, 100 m am Mittleren Fall und erneut 140 m am unteren Fall. Zur Schneeschmelze im Frühjahr ist der Anblick besonders imposant; vielleicht aber auch im Winter, wo dicke Eispanzer das Wasser erstarren lassen.
Der Schauweg zu den Krimmler Wasserfällen führt vom Parkplatz in etwa 1,5 Stunden bis zur obersten Aussichtskanzel direkt an der Sturzstelle des Oberen Falles: ein atemberaubender Tiefblick! Auf halber Strecke lädt der Gasthof Schönangerl zu einer kleinen Rast am Beginn des 2.Falls ein. Zurück nimmt man den gleichen Weg oder aber läuft einige Minuten weiter und kommt nach der Brücke zum Tauernweg und geht am rechten Achenufer zurück.
Vor oder nach der Tour hat man die Möglichkeit sich in der Wasser-Wunder-Welt-Krimml über das einzigartige Naturspektakel sowie über viel Interessantes zum Thema Wasser zu informieren. Dort gibt es auch die „blaue“ Kuh.