Neukirchen am Großvenediger (857 m)

Neukirchen am Großvenediger ist neben Mittersill das zweite Touristenzentrum des Oberpinzgaus. Es gibt große Hotels und Gasthöfe. Neukirchen ist beliebt für Wintersport, da doch die Wildkogelbahnen hier ihre Talstation haben und das Skigebiet Wildkogel erschließen. Im Sommer bietet sich Neukirchen als Ausgangsort für Bergtouren in die Venedigergruppe an, die mit dem Großvenediger das Herz des Nationalparks Hohe Tauern bildet. Der Großvenediger liegt im Gemeindegebiet und ist höchster Berg des Salzburger Landes und fünftgrößter Österreichs. Das größte Gletschergebiet der Ostalpen ist hier zu finden. Schöne Wanderungen im Wildkogelgebiet mit Blick auf die Eisriesen der Hohen Tauern, Großglockner und Großvenediger, lassen sich von Neukirchen aus unternehmen. Auch hier erleichtert die Wildkogelbahn den Anstieg in die 2000er Region.

Neukirchen wurde 1126 erstmals urkundlich erwähnt, 1243 die Kirche von Neukirchen. Die Herren von Neukirchen dienten den Erzbischöfen von Salzburg und stellten zeitweise die Gerichtsbarkeit im Land der Berge. Einen Höhepunkt erlebte Neukirchen 1841 mit der Erstbesteigung des Großvenedigers, an denen angesehene Bürger Neukirchens beteiligt waren. Ein weiterer Höhepunkt war der Fund der ersten Epidote (Mineralien; zu bewundern u.a. im Heimatmuseum Wilhelmgut in Bramberg am Wildkogel) in der Knappenwand im Untersulzbachtal.

Die Pfarrkirche St. Johannes wurde 1243 erbaut, ursprünglich eine gotische Wandpfeilerkirche, im 18. Jahrhundert barockisiert. Sehenswert ist insbesondere eine Marienstatue von 1500, zu der Wallfahrten veranstaltet wurden. Sie wird von den Bewohnern Neukirchens ehrfurchtsvoll nur die „Frau“ genannt. Sehr schön sind auch das Fresko aus dem 14. Jahrhundert sowie der Hochaltar von 1781.

Am Nordrand von Neukirchen liegt das Schloss Hochneukirchen und war Stammsitz der Herren von Neukirchen.

Sehenswert ist auch die Ruine Hieburg, die 1292 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Sie hat einen 15 m hohen Bergfried und Ringmauern, die um 1000 herum stammen. Ganz in der Nähe liegt der unter Denkmalschutz stehende Paarbauernhof Hieberg.

Lohnenswert sind Ausflüge ins Untersulzbachtal und ins Obersulzbachtal, beide im Gemeindegebiet von Neukirchen am Großvenediger gelegen.

Am Eingang des Untersulzbachtals führt ein Rundweg zu einem stillen Wasserfall. Wandert man weiter ins Untersulzbachtal hinein, so gelangt man zur Knappenwand, die Fundort der schönsten und größten Bergkristalle (Epidote) der Alpen war. Aber auch Kupfer wurde im Untersulzbachtal (1500 und im 19. und 20. Jahrhundert) abgebaut. Heute findet man an historischer Stelle das Schaubergwerk Hochfeld. Man erreicht das Schaubergwerk über einen Geolehrpfad (Knappenweg), der am Gasthof Schiedhof beginnt und auch am erwähnten Wasserfall vorbeiführt, ca. 1,5 Std leichte Wanderung. Es finden Führungen statt. Es ist eines der umfangreichsten Schaubergwerksanlagen Österreichs. Der Hieronymusstolle ist insgesamt 8 km lang; einige dieser Kilometer können besichtigt werden.

Das innere Untersulzbachtal ist streng geschütztes Sonderschutzgebiet des Nationalparks Hohe Tauern. Dort findet man den längsten Gletscher des Salzburger Landes, den Untersulzbachkees. Kees bedeutet Gletscher. Im Ende des Tals gibt es keine begangenen Pfade.

Das Obersulzbachtal leitet den Bergsteiger an der Berndl- und Postalm vorbei zur Kürsingerhütte, die Stützpunkt für den Aufstieg zum Großvenediger ist. Auf den Großvenediger gibt es vier Normalanstiege, wobei der schönste aus dem Oberpinzgau und durch das Obersulzbachtal führt.

Wer nicht so hoch hinaus möchte, der folgt dem Talweg bis zum Glescherlehrweg, wo man in der Nähe der Postalm Gletschertöpfe aus der Würmeiszeit bewundern kann.

Oder man besucht auf schönen Wanderungen einen der beiden Seen des Obersulzbachtals, den Seebachsee mit dem Seebachfall oder den Foiskarsee mit dem Gamseckfall. Am Eingang des Obersulzbachtals liegt der Blausee, ein kleiner Quellsee, zu dem ein schöner Spazierweg führt.

Was kann man in Neukirchen am Großvenediger machen? Das gibt es die folgenden Möglichkeiten:

Bergwanderungen

Wildkogel

Dank der Wildkogelbahn kann man den Wildkogel mit seinem wunderbaren Blick in die Welt der Hohen Tauern von der Bergstation der Bahn auf einem ca 40 minütigem Fußweg erreichen. Man wird beeindruckt sein von den Eisriesen der Venedigergruppe, dem Großglockner, der sich südöstlich aus dem Gipfelmeer heraushebt; aber ebenso von dem nahen Großen Rettenstein, einem Dolomiten inmitten der Kitzbüheler Gras- und Schieferberge (übrigens ist auch er auf einem Wanderweg erreichbar.) Oder von den Kalktürmen des Wilden Kaisergebirges, das im Norden am Horizont erkennbar ist. Faszinierend ist aber auch der Tiefblick ins Salzachtal gen Osten. Dank des schnellen Aufstiegs kann man unter einer Vielzahl von Abstiegsvarianten wählen:
– direkter Abstieg nach Neukirchen
– Abstieg Richtung Frühmesser und dann über die Steineralm nach Neukirchen

– Abstieg über das Wildkogelhaus nach Neukirchen
– Abstieg über den Wildkogelostrücken und Baumgartenalm nach Bramberg oder Mühlbach oder über die Alpengasthöfe Bergkristall und Geislhof nach Bramberg oder Mühlbach
– direkter Abstieg nach Bramberg

Untersulzbachtal

Das Untersulzbachtal gibt den Blick zum Großvenediger frei, der in den Talschluss urweltliche Gletschermassen hinab schickt. Das innere Untersulzbachtal ist nahezu unberührt; es ist strengstens geschützt.
Wer in das wildromantische Tal wandert, startet am Gasthof Schiedhof und kommt zunächst am Untersulzbachwasserfall vorbei und genießt atemberaubende Tiefblicke zu den stürzenden Wassern. Dann passiert er das Gebiet der Knappenwand, Fundort einiger der schönsten und größten Epidote, Bergkristalle, der Alpen. (Ganz in der Nähe ist auch das Schaubergwerg Hochfeld und der Geolehrpfad Knappenweg.) Der Wanderweg ins Tal führt zur Stockeralm, der einzigen Jausenstation im Tal. Danach wird es einsam. Es gibt keine markierten Übergänge und Bergbesteigungen im Untersulzbachtal.

Wildalm

Östlich des Eingangs des Untersulzbachtals beginnt der markierte Wanderweg hinauf zur Wildalm (2 Std) Von dort genießt man einen schönen Tiefblick ins Salzachtal und hinüber zu den Kitzbüheler Alpen.

Obersulzbachtal

Das Obersulzbachtal bietet eine Fülle von Ausflugs- und Wandermöglichkeiten. Am Anfang des Tals findet man den Blausee, einen kleinen Quellsee, zu dem ein hübscher Rundweg führt (auch mit dem Auto erreichbar.) Der Seebachsee und der Foiskarsee sind zwei einsame, romantische Gebirgsseen, die jeder für sich einen Ausflug lohnen (Tageswanderungen).
Man bewundert den Gamseckwasserfall und den Seebachfall, wenn man vom Parkplatz Hopfeldboden im Obersulzbachtal Richtung Berndlalm läuft. Von diesem Berggasthof sieht man dann erstmals das herrliche Panorama des Talschlusses mit dem Großen Geiger.

Wir wandern weiter und am Berggasthof Postalm vorbei. Kurz danach findet man einen Gletscherlehrweg mit interessanten Schautafeln zur Entstehung und Entwicklung der Gletscher. Es besteht die Möglichkeit, zur Kürsingerhütte aufzusteigen. Dies verlangt aber etwas Trittsicherheit und Bergerfahrung. Die Kürsinger Hütte ist Stützpunkt für die Besteigung des Großvenedigers. Oder für die Besteigung des Keeskogels, eines erstklassigen, eisfreien, fast 3300 m hohen Aussichtsgipfels.

Seebachsee

Der kristallklare Seebachsee läßt sich in einer etwa 3-stündigen Wanderung ausgehend vom Parkplatz Hopfeldboden im Obersulzbachtal erreichen.

Foiskarsee

Dieser einsame, romantische und stille Bergsee ist nicht ganz so groß wie der benachbarte Seebachsee, doch lohnenswertes Ziel einer hübschen Rundtour, die vom Parkplatz Hopfeldboden im Obersulzbachtal startet. (ca. 3 Std.)

Frühmesser

Der Frühmesser ist nicht so populär und oft besucht, wie sein Nachbar, der Wildkogel, aber vielleicht deshalb ein lohnendes Ziel. Auch hier hilft die Wildkogelbahn beim Aufstieg, und in einer knappen Stunden kann man auf dem Gipfel dieses Aussichtsberges stehen. Wer nicht mit der Wildkogelbahn zurück möchte, der wandert zur Steineralm und dann weiter nach Neukirchen hinab und hat so eine hübsche Rundtour hinter sich gebracht.

Steinkogel

Auf den Steinkogel gelangt man, indem man von der Bergstation der Wilkogelbahn am Frühmesser vorbei wandert. Man hat die Möglichkeit, zur Steineralm hinab zu steigen und von hier zurück nach Neukirchen zu wandern, etwa 5 Std insgesamt.

Kürsinger Hütte

Die Kürsinger Hütte ist benannt nach einem der Erstbesteiger des Großvenedigers, des Pflegers Ignatz von Kürsinger. Sie liegt auf über 2500 m Höhe über dem Schluss des Obersulzbachtals und ist in ca. 4 -5 Std. vom Parkplatz Hopfeldboden aus zu erreichen. (Es besteht aber auch die Möglichkeit des Transports durch ein Nationalparktaxi). Die Kürsinger Hütte ist Ausgangspunkt für die Besteigung des Großvenedigers aus dem Pinzgau heraus. 4 – 5 Stunden dauert der Anstieg über den spaltenreichen Gletscher bis zum Gipfel. Die Aussicht ist einzigartig, reicht von den nördlichen Kalkalpen bis zu den Dolomiten, vom Großglockner bis zu den Ortleralpen.
Aber auch, wer nicht auf den Großvenediger möchte, hat in der Kürsinger Hütte ein lohnenswertes Ziel. Die Ausblicke in die Eiswelt der hohen Gipfel sind beeindruckend. Mit Bergerfahrung und entsprechender Ausrüstung lässt sich von hier aus auch der Keeskogel, ein eisfreier 3000er, in etwa 2,5 Std ersteigen.

Gletscherlehrweg Obersulzbachtal

Im hinteren Talbereich des Obersulzbachtals zeigt dieser interessanten Gletscherlehrweg anhand von Schautafeln Einblicke in die Entwicklung der Gletscher von den Eiszeiten bis heute. Vom Parkplatz Hopfeldboden ca. 3 Wanderstunden.

Großer Rettenstein

Dieser Dolomit inmitten der Pinzgauer Grasberge lässt sich erwandern: von der Bergstation der Wildkogelbahn ist er in etwa 4 -5 Std auf markierten Pfad zu erreichen, der letzte Anstieg ist allerdings etwas steil. Wer jedoch am Nachmittag die letzte Gondel ins Tal zurück nach Neukirchen erreichen will, muss sich beeilen!

Kröndlhorn

Das wenig bekannte Kröndl Horn (2444) m lässt sich in einer 6-7 stündigen Wanderung von Neukirchen aus erreichen. Man wandert vom Gasthof Rechtegg über die Steineralm durch das wildromantische Trattenbachtal zum Gipfel dieses hervorragenden Aussichtsberges in den Kitzbüheler Alpen.

Schaubergwerk Hochfeld

Diese interessante Stollenanlage geht auf Kupfer und Silberminen aus dem 19. Jahrhundert zurück, die aber schon seit Mitte des letzten Jahrhunderts endgültig still liegen. Es werden Führungen veranstaltet, jedoch nicht an allen Wochentagen. Man erreicht das Schaubergwerk in ca. 1,5 Std ab dem Gasthof Schiedhof am Eingang des Untersulzbachtals.

Untersulzbachfall

Ausgangspunkt für den attraktiven ca. 1 stündigen romantischen Rundweg zum Untersulzbachwasserfall ist der Gasthof Schiedhof. Aussichtskanzeln ermöglichen atemberaubende Tiefblicke in die schäumenden Wassermassen.

Geolehrweg Knappenweg

Den Geolehrpfad Knappenweg erreicht man vom Gasthof Schiedhof am Eingang des Untersulzbachtals. Man wandert am Untersulzbachwasserfall hinauf und stößt dann auf den Weg. Dieser leitet zum Schaubergwerk Hochfeld

Sport und Aktivitäten in Neukirchen am Großvenediger:

Angeln
Bergbahn

Bergsteigen

Bergwandern

Flugsport
Radfahren
Reiten
Tennis
Wintersport

Essen und Trinken in Neukirchen am Großvenediger

Folgende Gasthöfe, Cafés und Restaurants gibt es in Neukirchen am Großvenediger:

Buasen 06565/6265-0
Cafe Brugger 06565/6259

Cafe Fichtenrand 06565/6246

Cafe Oberhollenzer 06565/6280

Dorfstub’n 06565/6407
Erbhof Köchl 06565/6475

Friedburg 06565/6486
Neuhaushof 06565/ 6447

Postalm 06565/6520
Rosentalwirt 06565/6812
Schiedhof 06565/6334
Siggen 06565/6335
Sport-Stüberl 06565/6121

Steiger 06565/6359-0
Stockenbaum 06565/6452
Stocker-Alm im Untersulzbachtal 06565/6437
Sulzau 06565/6290
Unterbrunn 06565/62
Venedigerblick 06565/6291-0